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Vier Wege - ein Ziel...
Beim Klassentreffen treffen sich vier Freunde wieder, die alle einen kaufmännischen Berufergreifen wollten.Alle haben ihr Ziel auf unterschiedlichen Wegen erreicht, da es in Deutschland verschiedenste Möglichkeiten gibt,sich für einen Beruf zu qualifizieren.
Ein kaufmännischer Beruf ist in Deutschland verhältnismäßig sicher. Die Gesamtarbeits-losenquote im Bereich der kaufmännischen Berufe lag 2011 in Deutschland bei insgesamt 3,6 % (139.855 Personen). Die große Mehrheit davon ist über 35 Jahre alt (34 % > 50 Jahre) und etwa 31 % davon sind länger als ein Jahr arbeitslos. Etwa 82% der Betroffenen haben eine Berufsausbildung.
Zwei der Freunde strebten einen akademischen Abschluss an, um nicht nur mehr zu verdienen, sondern auch bessere Berufschancen zu haben, denn von den Akademikern sind in dieser Menge lediglich
2,7 % (Universitätsabschluss) und
3,6 % (FH-Abschluss) (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: „Berufe im Spiegel der Statistik“)
von Arbeitslosigkeit betroffen.
Dafür liegt bei den Akademikern die Zahl der kurzfristigen Verträge und auch unbezahlter Praktika recht hoch, da sich viele Betriebe die hohen Personalkosten nicht leisten wollen.
Frauen werden durchschnittlich um 20 % schlechter bezahlt als Männer.
Das allgemeinbildende Schulsystem:
In Deutschland besucht man vier Jahre eine Grundschule bevor man zur weiterführenden Schule wechselt. Hier stehen dann folgende Schulen zur Wahl:
- die Hauptschule (Ziel: Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10)
- die Realschule (Ziel: mittlerer Abschluss = Fachoberschulreife/FOR)
- das Gymnasium (alle Abschlüsse; Ziel: Abitur)
- die Gesamtschule (alle Abschlüsse)
Das Berufskolleg
kann man nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht, frühestens mit 16 Jahren, besuchen.
Auch hier können in verschiedenen berufsvorbereitenden Bildungsgängen alle Schulabschlüsse erworben werden.
Gleichzeitig sind am Berufskolleg auch die Berufsschulklassen des dualen Systems beheimatet. Hier werden die Berufsschüler entweder an1, 5 Tagen in der Woche unterrichtet oder es findet regelmäßig Blockunterricht von mehreren Wochen statt, der dann von einem Block im Betrieb abgelöst wird.
Die Berufsausbildung:
In Deutschland wird nach dem "Dualen System" ausgebildet.
Die Auszubildenden werden dabei praktisch im Betrieb und theoretisch in der Berufsschule unterrichtet.
Jede Ausbildung ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Industrie- und Handelskammer (bei techn. Berufen von der Handwerkskammer) beaufsichtigt, die auch die Prüfungen stellt.
Es gibt jeweils eine Zwischenprüfung, die jedoch keine Auswirkungen auf die Abschlussnote hat, wohl aber über dieVerkürzung der Ausbildung auf 2,5 Jahre mitentscheidet.
Einige Berufe sind gestaffelt, so dass man einen ersten Teil der Ausbildung bereits nach zwei Jahren erreichen kann (z.B. Verkäufer) und sich dann für einen weiteren Teil qualifiziert.
Die Fachhochschule
ist eine akademische Institution, die für die berufliche akademische Qualifikation geschaffen wurde. Im Gegensatz zur Universität wird hier eher ein Kurssystem bevorzugt und ein Ausbildungsweg relativ fest vorgegeben.
Der ehemalige Abschluss im kaufmännischen Bereich, Diplom-Betriebswirt (FH), wurde durch den Bachelor of Arts ersetzt, der in etwa drei bis vier Jahren erreichbar ist. Ihm kann auch noch ein zweijähriges Masterstudium folgen. Die Fachhochschulabsolventen werden allgemein etwas schlechter bezahlt als Universitätsabsolventen, sind aber deshalb und aufgrund der praktisch-orientierten Ausbildung, etwas beliebter bei Arbeitgebern.
Einige Fachhochschulen bieten auch berufsbegleitende Studien an.