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Das Interview
Interview mit zwei Frauen, die in der Baross Gábor Zweisprachigen Fachmittelschule für Wirtschaft gelernt haben. Die eine hat an einer Universität studiert und die andere eine Berufsausbildung gemacht.
Wer ist erfolgreicher?
Lohnt es sich, ein Diplom zu erwerben, oder es ist genug, eine Ausbildung zu machen?
Schulsystem von Ungarn:
In Ungarn besucht man acht Jahre lang eine Grundschule, bevor man mit 14 Jahren
zur weiterführenden Schule wechselt.
Hier stehen dann zur Wahl:
- das Gymnasium: (Ziel: Abitur im 12. oder 13. Jahrgang, das hängt davon ab, ob man einen vierklassigen oder fünfklassigen Klassentyp mit einem Vorbereitungsjahr für Fremdsprachen wählt )
- die Fachmittelschule (Ziel: Fachabitur im 12. oder 13. Jahrgang, Abiturprüfungen nicht nur aus den allgemeinbildenden Fächern)
- die Fachschule (3-4-jährige Berufsausbildung mit Facharbeiterzeugnis)
Die Grundschule
Nach der allgemeinen Schulpflicht sollen die Kinder ab dem 6. Lebensjahr eine frei gewählte Grundschule besuchen.
Die vier Jahre umfassende Unterstufe (Klasse 1–4) entspricht der deutschen Grundschule.
In einer Woche haben die Grundschüler fünf Sportstunden. Der Anfang des Fremdsprachenerwerbs ist unterschiedlich, viele Kinder beginnen damit schon in der ersten Klasse. Die meisten Kinder wählen Englisch. Deutsch ist bei den Schülern an der österreich-ungarischen Grenze beliebt.
Im 4., 6. oder 8. Jahrgang können die Schüler darüber entscheiden, ob sie in einem acht-, sechs- oder vierklassigen Gymnasium lernen möchten. In diesem Fall haben sie eine Aufnahmeprüfung in Mathematik und in Grammatik zu schreiben.
Nach der Beendigung der achten Klasse ist auch ein Übergang in Fachmittelschulen und Fachschulen möglich. Die allgemeine Schulpflicht dauert bis zum Erreichen des 16. Lebensjahres.
Die Berufsausbildung:
In Ungarn beginnt die Berufsausbildung in Fachmittelschulen (Fachoberschule) und Fachschulen (Berufschule). In den Fachschulen wird nach dem "Dualen System" ausgebildet. Die Auszubildenden werden dabei praktisch im Betrieb und theoretisch in der Schule unterrichtet.
Die Ausbildung ist auf drei-vier Jahre angelegt und wird von den Fachministerien und der Industrie- und Handelskammer beaufsichtigt.
In den Fachmittelschulen haben die Schüler allgemeinbildende Fächer in weniger Stundenzahl als auf den Gymnasien, aber die Anforderungen beim Abitur sind gleich. Ab dem 9. Jahrgang beginnt die theoretische Grundausbildung im gewählten Beruf.
Laut dem neuen Bildungsgesetz sind drei große Veränderungen zu erwähnen:
1. Das Abitur in berufsbildenden Fächern in den Fachmittelschulen ist ab 2016 wieder obligatorisch.
2. Mit dem Abitur bekommt man wieder auch eine Facharbeiterqualifikation.
3. Im Sommer haben die Schüler am Pflichtpraktikum teilzunehmen.
Für Erwachsene, die keine Schul- oder Berufsausbildung haben oder sich weiter qualifizieren möchten, gibt es mehrere Arten von Ausbildungsmöglichkeiten:
- Grundschulqualifikationserwerb
- Erwerb des Abiturs
- nachträglicher Erwerb des Abiturs für Erwachsene, die bereits Facharbeiterabschluss besitzen
- Fachoberschulabschluss (Ausbildung zum Facharbeiter mit Abitur) oder Fachschulabschluss (Facharbeiterausbildung)
- Technikerqualifikation (ein- bzw. zweijährige Zusatzausbildung)
Außerhalb des Schulsystems gibt es Ausbildungszentren, die staatlich anerkannte Qualifikationen in Kursen vermitteln.
An Sprachschulen kann man ebenfalls zahlreiche Kurse belegen.
Fern- und Abendschulen bieten in Fern- und Abendformen die Möglichkeit, die Hochschulreife zu erwerben.
Universität
Das ungarische Hochschulwesen umfasst Universitäten, die einen hohen Standard an theoretischem Wissen vermitteln und Fachhochschulen, die in kürzerer Zeit mehr praktisches Wissen vermitteln.
Studenten, die kein staatliches Stipendium bekommen, müssen für ihre gesamten Studienkosten (ca. 150.000-300.000 Forint pro Semester, im Bereich Medizin noch mehr) selbst aufkommen.
Die Institute erhalten je nach Anzahl der staatlich geförderten Studenten eine bestimmte Summe für die Stipendien. Für einen Platz im Studentenwohnheim muss ein Viertel der Wohnkosten von den Studenten selbst gezahlt werden.